Thor - der Film
Silvester - Zeit für einen Blick in die Zukunft.
Ausnahmsweise berichte ich in dieser Rubrik deshalb einmal nicht von einem existierenden "gut-doofen" Film, sondern einem Film, der (wenn alles gut geht) gute Aussichten hat, ein "gut-doofer" Film zu werden.
Bekanntlich diente der Donnergott Thor, der Sohn der Erde, bekannt und beliebt als Beschützer der Menschen vor Naturgewalten, u. A. zuständig für Regen und Fruchtbarkeit - als Vorbild für einen von Stan Lee erdachten und von
Jack Kirby zeichnerisch realisierten Comic-Superhelden: The Mighty Thor.
In Zeiten wie diesen liegt die Frage nicht fern, ob nicht die heutigen Freunde / Verehrer dieses Gottes (zu denen ich mich zähle) die Comic-Version als "Blasphemie" betrachten. Von den mir bekannten Ásatrúar wüsste ich keinen, der das so sieht - auch wenn längst nicht alle den Comic-Thor mögen. Ich kenne zwar einen gewissen Allsherjargoden, der nach katholischem Vorbild gerne mal mit dem Begriff "Blasphemie" operiert, kann aber nicht sagen, wie dieser Herr zu Comics im Allgemeinen und "Thor" im Besonderen steht. Wenn "Thor" ihm persönlich nicht gefällt, wird er automatisch "blasphemisch" sein - so einfach ist das beim GGGoden!
Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass Nazitrus, z. B. der Marke Artgemeinschaft, "Thor" verabscheuen - wenn auch hauptsächlich deshalb, weil amerikanische Superheldencomics schon mal aus Prinzip "undeutsch" und "kulturzersetzend" sind, und selbstverständlich auch, weil Stan Lee und Jack Kirby Juden sind.
Was Thor angeht, weiß ich nicht, was er persönlich davon hält. Er hat allerdings Humor. Wie die meisten seiner Fans (außer den falschen).
Zum Filmprojekt: Der Film wird von Paramount produziert. Das Drehbuch für den Thor-Spielfilm wurde von Mark Protosevich ("I Am Legend") geschrieben (Joseph Michael Straczynski ("Babylon 5"), der für die "Thor"-Comic-Serie schreibt, soll das Scipt überarbeitet haben). Protosevich beschrieb im Dezember 2007 seinen Entwurf als eine Superhelden-Ursprungs-Story, allerdings nicht (wie im "normalen" Superhelden-Film) über einen Menschen, der Superkräfte entwickelt, sondern über einen Gott, der seine wirklichen Fähigkeiten entdeckt. Etwas rätselhaft ist seine Bemerkung, es sei die Geschichte eines alttestamentarischen Gottes, der ein Gott des neuen Testaments wird. (Ich war bisher der Ansicht, dass es in der Bibel nur einen Gott gäbe und das Thor - sowohl der Gott wie auch der Comic-Held - mit der Bibel herzlich wenig zu tun hätte.)
Lange Zeit war unsicher, ob das Filmprojekt je realisiert werden würde, und wenn, in welcher Form. Erst in diesem Monat (Dezember 2008) bestätigte Kenneth Branagh, dass er Regie führen wird. Wenn alles wie geplant läuft, wird der Film im Juli 2010 in die Kinos kommen.
Wer den "Mächtigen Thor" spielen wird, ist mir noch nicht bekannt, das Casting müsste theoretisch längst im Gange sein.
SFF-media: Branagh breaks silence about Thor movie
rottentomatoes:
Another superhero movie and "Thor" is coming
Weshalb ich bestenfalls mit einem "gut-doofen", aber nicht wirklich mit einen guten Film rechne, liegt daran, dass "The Mighty Thor" als Superheld vergleichsweise albern wirkt - jedenfalls im Vergleich mit seinen Marvel-Kollegen Spiderman, den X-Men, Ironman, Daredevil usw. - oder auch Batman (von DC). "Thor" hat, darin "Superman" ähnlich, einfach zu viele zu starke "Superkräfte", um für ein "erwachsenes" Publikum wirklich überzeugend zu sein.
Nicht zu verwechseln mit der Comic-Verfilmung ist ein isländisches Filmprojekt, das ebenfalls für 2010 angekündigt ist: eddische Mythen als computeranimierten Film - Thor the Movie. Die graphische Gestaltung der Helden lässt mich befürchten, dass der Film - egal, wie das Drehbuch mit den alte Mythen umgeht - Gefahr läuft, "doof" zu werden.
Wie man aus eddischen Texten einen charmanten, unterhaltsamen und der Mythologie inhaltlich gerecht werdenden Zeichentrickfilm macht, zeigte schon 1986 eine dänische Comicverfilmung: Valhalla nach den gleichnamigen Comicalben von
Peter Madsen.
Ausnahmsweise berichte ich in dieser Rubrik deshalb einmal nicht von einem existierenden "gut-doofen" Film, sondern einem Film, der (wenn alles gut geht) gute Aussichten hat, ein "gut-doofer" Film zu werden.
Bekanntlich diente der Donnergott Thor, der Sohn der Erde, bekannt und beliebt als Beschützer der Menschen vor Naturgewalten, u. A. zuständig für Regen und Fruchtbarkeit - als Vorbild für einen von Stan Lee erdachten und von
Jack Kirby zeichnerisch realisierten Comic-Superhelden: The Mighty Thor.
In Zeiten wie diesen liegt die Frage nicht fern, ob nicht die heutigen Freunde / Verehrer dieses Gottes (zu denen ich mich zähle) die Comic-Version als "Blasphemie" betrachten. Von den mir bekannten Ásatrúar wüsste ich keinen, der das so sieht - auch wenn längst nicht alle den Comic-Thor mögen. Ich kenne zwar einen gewissen Allsherjargoden, der nach katholischem Vorbild gerne mal mit dem Begriff "Blasphemie" operiert, kann aber nicht sagen, wie dieser Herr zu Comics im Allgemeinen und "Thor" im Besonderen steht. Wenn "Thor" ihm persönlich nicht gefällt, wird er automatisch "blasphemisch" sein - so einfach ist das beim GGGoden!
Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass Nazitrus, z. B. der Marke Artgemeinschaft, "Thor" verabscheuen - wenn auch hauptsächlich deshalb, weil amerikanische Superheldencomics schon mal aus Prinzip "undeutsch" und "kulturzersetzend" sind, und selbstverständlich auch, weil Stan Lee und Jack Kirby Juden sind.
Was Thor angeht, weiß ich nicht, was er persönlich davon hält. Er hat allerdings Humor. Wie die meisten seiner Fans (außer den falschen).
Zum Filmprojekt: Der Film wird von Paramount produziert. Das Drehbuch für den Thor-Spielfilm wurde von Mark Protosevich ("I Am Legend") geschrieben (Joseph Michael Straczynski ("Babylon 5"), der für die "Thor"-Comic-Serie schreibt, soll das Scipt überarbeitet haben). Protosevich beschrieb im Dezember 2007 seinen Entwurf als eine Superhelden-Ursprungs-Story, allerdings nicht (wie im "normalen" Superhelden-Film) über einen Menschen, der Superkräfte entwickelt, sondern über einen Gott, der seine wirklichen Fähigkeiten entdeckt. Etwas rätselhaft ist seine Bemerkung, es sei die Geschichte eines alttestamentarischen Gottes, der ein Gott des neuen Testaments wird. (Ich war bisher der Ansicht, dass es in der Bibel nur einen Gott gäbe und das Thor - sowohl der Gott wie auch der Comic-Held - mit der Bibel herzlich wenig zu tun hätte.)
Lange Zeit war unsicher, ob das Filmprojekt je realisiert werden würde, und wenn, in welcher Form. Erst in diesem Monat (Dezember 2008) bestätigte Kenneth Branagh, dass er Regie führen wird. Wenn alles wie geplant läuft, wird der Film im Juli 2010 in die Kinos kommen.
Wer den "Mächtigen Thor" spielen wird, ist mir noch nicht bekannt, das Casting müsste theoretisch längst im Gange sein.
SFF-media: Branagh breaks silence about Thor movie
rottentomatoes:
Another superhero movie and "Thor" is coming
Weshalb ich bestenfalls mit einem "gut-doofen", aber nicht wirklich mit einen guten Film rechne, liegt daran, dass "The Mighty Thor" als Superheld vergleichsweise albern wirkt - jedenfalls im Vergleich mit seinen Marvel-Kollegen Spiderman, den X-Men, Ironman, Daredevil usw. - oder auch Batman (von DC). "Thor" hat, darin "Superman" ähnlich, einfach zu viele zu starke "Superkräfte", um für ein "erwachsenes" Publikum wirklich überzeugend zu sein.
Nicht zu verwechseln mit der Comic-Verfilmung ist ein isländisches Filmprojekt, das ebenfalls für 2010 angekündigt ist: eddische Mythen als computeranimierten Film - Thor the Movie. Die graphische Gestaltung der Helden lässt mich befürchten, dass der Film - egal, wie das Drehbuch mit den alte Mythen umgeht - Gefahr läuft, "doof" zu werden.
Wie man aus eddischen Texten einen charmanten, unterhaltsamen und der Mythologie inhaltlich gerecht werdenden Zeichentrickfilm macht, zeigte schon 1986 eine dänische Comicverfilmung: Valhalla nach den gleichnamigen Comicalben von
Peter Madsen.
MMarheinecke - Mittwoch, 31. Dezember 2008
Thor - Beschützer der Menschen. Einmal anders
Via: cynx