Kosmetika: Gütesiegel gegen Geld
Gütesiegel auf Produkten haben Hochkonjunktur - egal, ob es sie für "ökologische Landwirtschaft", "faire Produktion", "delphinfreundliche Fischerei" oder "probiotische Wirkung" (und vieles mehr) vergeben werden.
In den USA ist (nicht zum ersten Mal) eines dieser Siegel in Misskredit geraten.
Die us-amerikanische Hautärtzevereinung AAD (American Academy of Dermatology) vergibt an Sonnenschutzmittel ein Gütesiegel, "The AAD Seal of Recognition".
Nach Angaben der AAD muss ein Sonnenschutzmittel folgende Kriterien erfüllen, um das Siegel zu erhalten:
Ein entscheidendes Kriterium wird dem Verbraucher aber vorenthalten:
Der Sonnenschutzmittel-Hersteller muss 10.000 Dollar für den Antrag und weitere 10.000 Dollar pro Produkt an die AAD zahlen. Eine eigene Qualitätsprüfung ist mit diesem verbandsoffiziellen Siegel nicht verbunden.
Mit anderen Worten: die AAD verlässt sich blind auf die Angaben der FDA - und für alle Angaben, die über die Mindestanforderungen der FDA hinausgehen, auf den Hersteller!
Dass das Geld nach Angaben der AAD in die Hautkrebs-Forschung gehen soll, ändert nichts daran, dass das "Qualitätssiegel" für den Verbraucher völlig wertlos ist.
Doctor objects to AAD logo appearing on sun protection products Vor wenigen Tagen protestierten auf dem jährliche Treffen des Hautärtzeverbandes ca. 60 Mitgliedern gegen diese Praxis AAD annual meeting.
Ich habe so den Verdacht, dass nicht nur beim AAD-Siegel, sondern auch bei vielen deutschen Qualitätsauszeichnungen das entscheidende Kriterium die Spende an den vergebenden Verband ist.
In den USA ist (nicht zum ersten Mal) eines dieser Siegel in Misskredit geraten.
Die us-amerikanische Hautärtzevereinung AAD (American Academy of Dermatology) vergibt an Sonnenschutzmittel ein Gütesiegel, "The AAD Seal of Recognition".
Nach Angaben der AAD muss ein Sonnenschutzmittel folgende Kriterien erfüllen, um das Siegel zu erhalten:
- Sonnenschutzfaktor (SPF) 15 oder höher
- Breitband-Schutz (gegen UVA- und UVB-Strahlen)
- wasserbeständig
- stabil (darf sich z. B. bei Wärme nicht zersetzen)
- auf phototoxische Wirkung getestet (ich nehme an, mit dem Ergebnis "nicht phototoxisch", denn wie das Ergebnis des Tests auszusehen hat, stand nicht dabei)
- und es muss den Vorschriften der Food and Drug Administration (FDA) für Sonnenschutzmittel entsprechen.
Ein entscheidendes Kriterium wird dem Verbraucher aber vorenthalten:
Der Sonnenschutzmittel-Hersteller muss 10.000 Dollar für den Antrag und weitere 10.000 Dollar pro Produkt an die AAD zahlen. Eine eigene Qualitätsprüfung ist mit diesem verbandsoffiziellen Siegel nicht verbunden.
Mit anderen Worten: die AAD verlässt sich blind auf die Angaben der FDA - und für alle Angaben, die über die Mindestanforderungen der FDA hinausgehen, auf den Hersteller!
Dass das Geld nach Angaben der AAD in die Hautkrebs-Forschung gehen soll, ändert nichts daran, dass das "Qualitätssiegel" für den Verbraucher völlig wertlos ist.
Doctor objects to AAD logo appearing on sun protection products Vor wenigen Tagen protestierten auf dem jährliche Treffen des Hautärtzeverbandes ca. 60 Mitgliedern gegen diese Praxis AAD annual meeting.
Ich habe so den Verdacht, dass nicht nur beim AAD-Siegel, sondern auch bei vielen deutschen Qualitätsauszeichnungen das entscheidende Kriterium die Spende an den vergebenden Verband ist.
MMarheinecke - Mittwoch, 6. Februar 2008
Ökonomen nennen das auch Kartellbildung