Allergien und Bewegung
Seit Jahren werden immer öfter Allergien, vor allem bei Kindern, diagnostiziert. Obwohl ein Teil dieses Anstiegs sicherlich auf verbesserte Diagnostik zurückgeht, und "Allergie" durchaus eine typische Verlegenheitsdiagnose bei Beschwerden unklarer Ursache ist, gibt es heute tatsächlich mehr Allergiker als z. B. vor 40 Jahren. Unter Heuschnupfen, der Allergie auf Blütenpollen, leiden zum Beispiel rund zwanzig Prozent der deutschen Bevölkerung, wobei die Tendenz steigend ist.
Häufig wird vermutet, dass steigende Umweltbelastung, im Sinne einer "schleichende Vergiftung", für den Anstieg der Allergien verantwortlich ist. Allerdings war die Schadstoffbelastung vor 40 Jahren durchaus nicht geringer. In Einzelfällen mag diese Hypothese zutreffen, erklären kann sie die Ausbreitung der Allergien nicht.
Ernstzunehmen als Mit-Ursache (in einem ganzen Ursachenkomplex, bei dem auch psychische Faktoren eine wichtige Rolle spielen) ist die Hygiene-Hypothese, für die vor allem bei kindlichen Allergien sehr viel spricht: aller Erfahrung nach entwickeln Kinder, die öfter mal herzhaft im Dreck spielen dürfen, die im Kindergarten öfter banalen Infektionen ausgesetzt sind oder die in der vermeindlich allergenreichen Umgebung eines Bauernhofs aufwachsen, bessere Abwehrkräfte gegen Infektionen und weniger Allergien als Kinder, deren Umgebung ständig gesäubert und desinfiziert wird. Nach diese Hypothese ist das reifende Immunsystem der Kinder in einer weitgehend keimfreien Umgebung unterfordert und "spielt verrückt".
Einen weiteren Grund für den Anstieg kindlicher Allergien fanden Forscher um Yvonne Kohlhammer vom Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit (GSF) in Neuherberg, als sie Daten von insgesamt 1.703 Kindern aus einem Zeitraum von zwölf Jahren analysierten. Körperliche Aktivität kann Kinder offensichtlich vor Heuschnupfen bewahren - und nach anderen Untersuchungen bewegen sich heutige Klein- und Schulkinder im Durchschnitt weniger als frühere Generationen. Das Risiko, eine Pollenallergie zu entwickeln, ist für Kinder, die sich wenig bewegen, bis zu fünfzig Prozent höher als für aktive Kinder. Die biologischen Mechanismen dieses Zusammenhangs seien jedoch noch unklar.
Hierzu mehr: wissenschaft.de: Herumtollen gegen Heuschnupfen
Häufig wird vermutet, dass steigende Umweltbelastung, im Sinne einer "schleichende Vergiftung", für den Anstieg der Allergien verantwortlich ist. Allerdings war die Schadstoffbelastung vor 40 Jahren durchaus nicht geringer. In Einzelfällen mag diese Hypothese zutreffen, erklären kann sie die Ausbreitung der Allergien nicht.
Ernstzunehmen als Mit-Ursache (in einem ganzen Ursachenkomplex, bei dem auch psychische Faktoren eine wichtige Rolle spielen) ist die Hygiene-Hypothese, für die vor allem bei kindlichen Allergien sehr viel spricht: aller Erfahrung nach entwickeln Kinder, die öfter mal herzhaft im Dreck spielen dürfen, die im Kindergarten öfter banalen Infektionen ausgesetzt sind oder die in der vermeindlich allergenreichen Umgebung eines Bauernhofs aufwachsen, bessere Abwehrkräfte gegen Infektionen und weniger Allergien als Kinder, deren Umgebung ständig gesäubert und desinfiziert wird. Nach diese Hypothese ist das reifende Immunsystem der Kinder in einer weitgehend keimfreien Umgebung unterfordert und "spielt verrückt".
Einen weiteren Grund für den Anstieg kindlicher Allergien fanden Forscher um Yvonne Kohlhammer vom Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit (GSF) in Neuherberg, als sie Daten von insgesamt 1.703 Kindern aus einem Zeitraum von zwölf Jahren analysierten. Körperliche Aktivität kann Kinder offensichtlich vor Heuschnupfen bewahren - und nach anderen Untersuchungen bewegen sich heutige Klein- und Schulkinder im Durchschnitt weniger als frühere Generationen. Das Risiko, eine Pollenallergie zu entwickeln, ist für Kinder, die sich wenig bewegen, bis zu fünfzig Prozent höher als für aktive Kinder. Die biologischen Mechanismen dieses Zusammenhangs seien jedoch noch unklar.
Hierzu mehr: wissenschaft.de: Herumtollen gegen Heuschnupfen
MMarheinecke - Montag, 13. November 2006
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