Radikale Therapie gegen Multiple Sklerose
Im doppelten Sinne "radikal" - nämlich im Sinne von "bei der Wurzel ansetzend" und "bereit, drastische Mittel einzusetzen" - ist ein Therapieansatz, der im Rahmen einer kleinen Studie mit 21 MS-Patienten verfolgt wird: ihr hyperaktives Immunsystem wurde absichtlich zerstört und anschließend mit ihren eigenen blutbildenden Stammzellen wieder neu aufgebaut.
Multiple Sklerose ist eine bösartige Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die Myelinscheiden (eine Schicht, die die Fortsätze der Nervenzellen in Gehirn und Rückenmark umgibt) angreift. Fehlen die Myelinscheiden, arbeiten die Nervenzellen nicht mehr richtig, es kommt zu Lähmungen, aber auch Sehproblemen oder Sprachstörungen. Multiple Sklerose gilt bis heute als unheilbar, bisher übliche Immuntherapien können den Verlauf lediglich verzögern.
Seit Jahren versuchen Forscher, die "fehlgesteuerte" Körperabwehr sozusagen umzuprogrammieren – mit bescheidenem Erfolg.
Im Gegensatz zu den meisten bisherigen Ansätzen konzentrierten sich Richard Burt und sein Team nun jedoch nicht auf Fälle, in denen die Nervenzellen bereits irreversibel geschädigt waren, sondern setzen die radikale Therapie des Zerstören und Wiederaufbauens bei relativ jungen Patienten in sehr frühen Stadien der Krankheit ein.
wissenschaft.de: Mit eigenen Stammzellen gegen MS
Die Ergebnisse waren insgesamt positiv. So ging es 17 der 21 Teilnehmer noch drei Jahre nach der Transplantation messbar besser als vorher, lediglich bei zweien war keine Besserung aufgetreten. Fortgeschritten war die Krankheit abgesehen von kurzen Rückfällen, die sich unter medikamentöser Behandlung vollständig zurückbildeten, bei niemandem.
Die Forscher wollen als nächstes größere Patientengruppen mit besseren Kontrollsystemen untersuchen, halten ihren Ansatz jedoch bereits jetzt für sehr vielversprechend.
Abstract bei Sciencedirect.com: Autologous non-myeloablative haemopoietic stem cell transplantation in relapsing-remitting multiple sclerosis: a phase I/II study
Multiple Sklerose ist eine bösartige Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die Myelinscheiden (eine Schicht, die die Fortsätze der Nervenzellen in Gehirn und Rückenmark umgibt) angreift. Fehlen die Myelinscheiden, arbeiten die Nervenzellen nicht mehr richtig, es kommt zu Lähmungen, aber auch Sehproblemen oder Sprachstörungen. Multiple Sklerose gilt bis heute als unheilbar, bisher übliche Immuntherapien können den Verlauf lediglich verzögern.
Seit Jahren versuchen Forscher, die "fehlgesteuerte" Körperabwehr sozusagen umzuprogrammieren – mit bescheidenem Erfolg.
Im Gegensatz zu den meisten bisherigen Ansätzen konzentrierten sich Richard Burt und sein Team nun jedoch nicht auf Fälle, in denen die Nervenzellen bereits irreversibel geschädigt waren, sondern setzen die radikale Therapie des Zerstören und Wiederaufbauens bei relativ jungen Patienten in sehr frühen Stadien der Krankheit ein.
wissenschaft.de: Mit eigenen Stammzellen gegen MS
Die Ergebnisse waren insgesamt positiv. So ging es 17 der 21 Teilnehmer noch drei Jahre nach der Transplantation messbar besser als vorher, lediglich bei zweien war keine Besserung aufgetreten. Fortgeschritten war die Krankheit abgesehen von kurzen Rückfällen, die sich unter medikamentöser Behandlung vollständig zurückbildeten, bei niemandem.
Die Forscher wollen als nächstes größere Patientengruppen mit besseren Kontrollsystemen untersuchen, halten ihren Ansatz jedoch bereits jetzt für sehr vielversprechend.
Abstract bei Sciencedirect.com: Autologous non-myeloablative haemopoietic stem cell transplantation in relapsing-remitting multiple sclerosis: a phase I/II study
MMarheinecke - Samstag, 31. Januar 2009
(Ich frag mich allerdings, was bei primär-progredienter MS gemacht werden könnte, die merkt man ja meist erst, wenn bereits irreversible Schäden da sind. Hoffentlich sorgen diese Studien dafür, daß auch da irgendwann in Bälde geholfen werden kann.)