"Sichere" E-Mail - das hängt davon ab, wie man "Sicherheit" definiert
Es klingt erst mal gut - aber die versprochene "Sicherheit" ist relativ:
heise: Bundeskabinett verabschiedet Bürgerportalgesetz
tagesschau.de: Gesicherter Datendienst "De-Mail" ab 2010.
Es stimmt zwar, dass die normale E-Mail so sichtbar wie eine Postkarte ist, aber das stimmt nur, wenn sie nicht verschlüsselt und signiert ist - z. B. mit PGP oder GNUP. Damit ist das "aufwendige Verfahren" D-Mail völlig überflüssig. (Vielleicht ist das Herrn Hallerberg nicht klar, und er sagt subjektiv die Wahrheit, deshalb schreibe ich nicht "Lüge".)
Weshalb die Bitkom dennoch für De-Mail eintritt, ist zwanglos aus unternehmerischem Eigeninteresse erklärbar: Sie - die IT-Branche - will damit Geld verdienen.
Was will aber das Bundesministerium des Inneren, das die "D-Mail" öffentlich so
Das Stichwort ist "sicher wie Papierpost" - die ist nämlich nur solange sicher, solange niemand sie durchsucht. Richtervorbehalt? Datenschutz? Für eine Postkontrolle durch die Polizei erwies sich das schon damals, im Umfeld der Proteste gegen den G8-Gipfel von Heiligendamm, als "irrelevant" - die Terrorismusbekämpfung ist offensichtlich der Zweck, der jedes Mittel "heiligt". Jedes.
Daher ist mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass D-Mail aus "Sicherheitsgründen" ein Hintertürchen für staatliche Dienste offen halten wird, wie es auch Bundesdatenschutzbeauftragter Peter Schaar befürchtet.
Mehr noch: mit der Begründung, es gäbe doch die sichere D-Mail, könnte künftig die Verwendung von PGP oder GNUP kriminalisiert werden. Wer verschlüsselt, macht sich verdächtig. So einfach ist das, wenn man Sicherheitsexperte ist.
heise: Bundeskabinett verabschiedet Bürgerportalgesetz
tagesschau.de: Gesicherter Datendienst "De-Mail" ab 2010.
Nötig ist das aufwendige Verfahren aus Sicht von Experten, weil die normale E-Mail relativ leicht "geknackt" und mitgelesen werden kann. Sie sei "so sichtbar wie eine Postkarte", sagte der Sprecher des IT-Branchenverbands Bitkom, Christian Hallerberg, der Nachrichtenagentur AP.Ein wunderschönes Beispiel für eine unauffällig in eine wahre Aussage untergeschobene Behauptung.
Es stimmt zwar, dass die normale E-Mail so sichtbar wie eine Postkarte ist, aber das stimmt nur, wenn sie nicht verschlüsselt und signiert ist - z. B. mit PGP oder GNUP. Damit ist das "aufwendige Verfahren" D-Mail völlig überflüssig. (Vielleicht ist das Herrn Hallerberg nicht klar, und er sagt subjektiv die Wahrheit, deshalb schreibe ich nicht "Lüge".)
Weshalb die Bitkom dennoch für De-Mail eintritt, ist zwanglos aus unternehmerischem Eigeninteresse erklärbar: Sie - die IT-Branche - will damit Geld verdienen.
Was will aber das Bundesministerium des Inneren, das die "D-Mail" öffentlich so
So einfach wie E-Mail, so sicher wie Papierpost: Eine neue Infrastruktur ermöglicht vertraulichen, zuverlässigen und sicheren elektronischen Versand per „De-Mail“bejubelt?
Das Stichwort ist "sicher wie Papierpost" - die ist nämlich nur solange sicher, solange niemand sie durchsucht. Richtervorbehalt? Datenschutz? Für eine Postkontrolle durch die Polizei erwies sich das schon damals, im Umfeld der Proteste gegen den G8-Gipfel von Heiligendamm, als "irrelevant" - die Terrorismusbekämpfung ist offensichtlich der Zweck, der jedes Mittel "heiligt". Jedes.
Daher ist mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass D-Mail aus "Sicherheitsgründen" ein Hintertürchen für staatliche Dienste offen halten wird, wie es auch Bundesdatenschutzbeauftragter Peter Schaar befürchtet.
Mehr noch: mit der Begründung, es gäbe doch die sichere D-Mail, könnte künftig die Verwendung von PGP oder GNUP kriminalisiert werden. Wer verschlüsselt, macht sich verdächtig. So einfach ist das, wenn man Sicherheitsexperte ist.
MMarheinecke - Mittwoch, 4. Februar 2009