Donnerstag, 6. November 2008

Nachruf auf Michael Crichton - und ein Nachruf, den er nicht verdient!

Dr. Michael Crichton verstarb am 4. November 2008 in Los Angeles im Alter von 66 Jahren an Krebs.

Crichton, der in Havard zum Doktor der Medizin promoviert, machte sich einen Namen als Autor zwischen Science-Fiction, Science-Fact und Thriller. In seinen spannend geschriebenen Bücher spielte er aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse weiter - und trieb sich manchmal auf die (satirische) Spitze.

Sein bekanntestes Werk "Jurassic Park" wurde von Spielberg erfolgreich verfilmt (ein weiterer "gut-doofer-Film", denn er erreicht nicht annähernd das Niveau und die satirisch-kritische Tiefe des Buches). 2002 wurde eine in China neu entdeckte Dinosaurierspezies zu Ehren Crichtons Crichtonsaurus getauft.
Als Regisseur der Verfilmungen eigener Werke schuf er mit "Andromeda - tödlicher Staub aus dem All", "Westworld", "Coma" oder "Runaway" Klassiker des "gegenwartsnahen" Science Fiction-Films. Das Konzept und viele Drehbücher der realistischen Krankenhausserie "Emergency Room" stammt auch von ihm.
Chrichton schrieb außer SF und Thrillern auch historische Romane, wobei ich besonders seinen Motive aus der Beowulf-Sage und die Reiseberichte Ibn Fadlans verwendenden Wikinger-Roman "Eaters of the Dead" ("Die ihre Toten essen") hervorheben möchte - er wurde unter dem Titel "Der 13. Krieger" verfilmt und gehört zu den wenigen Wikingerfilmen, für deren Genuss man als Wikingerkenner weder reichlich Alkohol noch extrem viel Humor benötigt.

Umstritten waren Crichtons Äußerungen zum Klimaerwandel, vor allem sein Roman Welt in Angst. Ich sehe den sehr spannenden und ungewöhnlich fundierten Roman (er hat ein umfangreicheres Literaturverzeichnis als viele Sachbücher) in erste Linie als Kritik an einer ideologisierte Wissenschaft - und dafür ist die "Klimadebatte" in der Tat ein treffendes Beispiel. Für problematisch halte ich, dass Crichton sich darin und auch in Vorträgen hinsichtlich der anthropogenen Ursachen der Klimaerwärmung sehr weit in Richtung "Klimawandel-Leugner" aus dem Fenster hing.

Ich sehe das als einen Punkt an, für den man Crichton kritisieren sollte, ohne ihn zu verdammen. Leider ist der Klima-Diskurs extrem polarisiert. Ich selbst bin, angesichts meiner Äußerungen zum Klimawandel, auch schon als "Klimaleugner" beschimpft worden, obwohl ich weder an der Erwärmung des Weltklimas noch an anthropogenen Einflüssen auf das Klima zweifle.

Daher halte ich diesen Nachruf auf der Klima-Aktivisten-Website "Climate Progress", nicht nur für pietätlos, sondern auch für von der Sache her unangemessen: Michael Crichton, world’s most famous global warming denier, dies.
Damit erweisen die Klimaschützer sich selbst und ihren Zielen einen Bärendienst, denn so etwas ist Wasser auf die Mühlen jener, die nach wie vor Umweltschützer für "sentimentale Spinner" und Klimaschutz für "überflüssigen Luxus" halten.

Überwachungsgesellschaft: Schlimmer gehts immer!

Es hat sich hoffentlich schon herumgesprochen: BKA-Gesetz soll nächste Woche durch den Bundestag gepeitscht werden (netzpolitik) - und zwar ohne dass der genaue Text des Koalitions-Kompromisses zu den neuen Befugnissen des Bundeskriminalamts öffentlich bekannt wäre!

Wichtig ist jetzt, dass bis nächste Woche die Abgeordneten von SPD und Union massiv zu hören kriegen, dass dieses Überwachungsmonster von der breiten Mehrheit der Bevölkerung abgelehnt wird.

Werdet also bitte schnellstens aktiv! Ruft eure Wahlkreisabgeordneten an, besucht sie möglichst morgen noch im Wahlkreisbüro, bloggt darüber, macht Mahnwachen vor dem Bundestag, und tut alles andere was euch einfällt, um diesen gefährlichen Unsinn noch zu verhindern!

Dabei geht es weniger um die so im Vordergrund der Berichterstattung stehende "Online-Überwachung" - denn von der weis niemand so genau, wie sie eigentlich technisch gehen soll, Burks spricht sogar von einer "Ente" - es geht um einen generellen Abbau rechtsstaatlicher Bremsen der Überwachungs- und Sicherheitsbehörden.

Eine erfreulichere Nachricht kommt vom Bundesverfassungsgericht: Karlsruhe bremst Vorratsdatenspeicherung aus (SpOn). Sie ist damit aber keineswegs völlig vom Tisch, sondern nur eingeschränkt.

Keineswegs eingeschränkt ist die Phantasie der Überwachungs-Fans, wenn es darum geht, sich neue Möglichkeiten der Überwachung auszudenken: Bericht: Britische Regierung will E-Mail-Verkehr und Webzugriffe in Black Boxes aufzeichnen (heise).

"Kauft nicht bei Nazis!"

Das hier wäre doch echt ´ne Alternative:
Sweatshirt
"Odin statt Nazis!"

oder das hier:
T-Shirt
"Nazis raus"

(Motto von Bela B. : Deutsche, kauft nicht bei Nazis! mp3, zum kostenlosen Runterladen.)

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