Anarchistischer Traum
Zwei Sätze vorweg:
Der Titel dieses Beitrags ist wörtlich gemeint.
Ich gebe meine Träume normalerweise nicht öffentlich kund, es sei denn, ich habe einen sehr guten Grund dafür.
Vor einige Tagen träumte ich von einem geglückten anarchistischen Aufstand, vielleicht sogar einer anarchistischen Revolution - und zwar auf deutschem Boden. Wie es bei Träumen so üblich ist, richtet sich die innere Logik nicht nach "Tatsachen", sondern nach Gefühlen. Ebenso gibt es im Trum keine Denkverbote und kein "das kann nicht wahr sein".
Es beginnt mit einem Aufstand auf der Ostseeinsel Fehmarn. Warum er ausbrach? Daran kann ich mich nicht erinnern, wahrscheinlich habe ich den Grund nicht mitgeträumt. Dass es aber gerade in Fehmarn "losging", ist vom Gefühl her weniger absurd als es scheint. Wer die Fehmarner kennt, kennt auch deren ausgeprägten regionales Selbstbewusstsein, auf dem Festland auch für "Sturheit" gehalten.
Mir fiel ein, dass auf Fehmarn Jimi Hendrix zum letzten Mal auftrat - ein Gedenkstein und seit 1995 auch ein jährliches Musikfestival erinnert daran. Die Band "Ton Steine Scherben" gab bei der selben Gelegenheit, dem "Love and Peace Festival" 1970, beim Flügger Leuchtturm ihr erstes großes Konzert.
Zurück zum Traum. Es fängt damit an, dass aus einem Grund, den ich nicht weiß, ein Supermarkt in Burg auf Fehmarn gestürmt wird - es muss ein guter Grund sein, denn die Bevölkerung stellt sich hinter die Supermarkt-Stürmer. Jedenfalls breitet sich ein Aufstand über die ganze Insel aus. Ein Aufstand der Spaß-Guerilla, unblutig, phantasievoll, voller kleiner subversiver Einfälle. Der Versuch, Fehmarn einfach der Strom abzudrehen, schlägt fehl - denn die fehmarner Windkraftwerke produzieren selbst bei ungünstigem Wind mehr Strom, als die Insel braucht. (Ein Detail, das übrigens stimmt!)
Diesen Aufstand nimmt man auf der kleinen, zu Hamburg gehörenden, Nordseeinseln Neuwerk auf. Die Einwohner fühlen sich vom "fernen Hamburg" betrogen. Hier kenne ich sogar den Anlass des Unmutes: die immer schlechter werdende Verkehrsverbindung zum Festland. (Keine Ahnung, ob das stimmt.) Ironisch und in Anspielung auf den (extrem teuren) U-Bahnbau zur Hamburger Hafencity forderten die Neuwerker eine S-Bahn-Anbindung. Das wiederum ist der Anlass für einen von St. Pauli ausgehenden allgemeinen Aufstand gegen die selbstherrliche Politik des mit absoluter Mehrheit regierenden Ersten Bürgermeisters Ole von Beust. Nach einiger bizarren Ereignissen führt das zu einer erfolgreichen anarchistischen Revolution in Hamburg. (St. Pauli ist für mich der "gefühlt anarchistischte" Ort, den ich kenne. Selbst Kopenhagens legendärer Freistadt Christiania, das gelungenste Experiment eines radikal basisdemokratischen Gemeinwesens, der einzigen "real existierenden Anarchie Europas" kommt da - gefühlt - nicht mit.)
Die innere Logik richtet sich, wie ich schon schrieb, allein nach dem Gefühl. Nicht nach realen politischen oder gar ökonomischen Verhältnissen, und die Vernunft schweigt im Schlafe überdies.
Aber das Gefühl ist stark.
Der Titel dieses Beitrags ist wörtlich gemeint.
Ich gebe meine Träume normalerweise nicht öffentlich kund, es sei denn, ich habe einen sehr guten Grund dafür.
Vor einige Tagen träumte ich von einem geglückten anarchistischen Aufstand, vielleicht sogar einer anarchistischen Revolution - und zwar auf deutschem Boden. Wie es bei Träumen so üblich ist, richtet sich die innere Logik nicht nach "Tatsachen", sondern nach Gefühlen. Ebenso gibt es im Trum keine Denkverbote und kein "das kann nicht wahr sein".
Es beginnt mit einem Aufstand auf der Ostseeinsel Fehmarn. Warum er ausbrach? Daran kann ich mich nicht erinnern, wahrscheinlich habe ich den Grund nicht mitgeträumt. Dass es aber gerade in Fehmarn "losging", ist vom Gefühl her weniger absurd als es scheint. Wer die Fehmarner kennt, kennt auch deren ausgeprägten regionales Selbstbewusstsein, auf dem Festland auch für "Sturheit" gehalten.
Mir fiel ein, dass auf Fehmarn Jimi Hendrix zum letzten Mal auftrat - ein Gedenkstein und seit 1995 auch ein jährliches Musikfestival erinnert daran. Die Band "Ton Steine Scherben" gab bei der selben Gelegenheit, dem "Love and Peace Festival" 1970, beim Flügger Leuchtturm ihr erstes großes Konzert.
Zurück zum Traum. Es fängt damit an, dass aus einem Grund, den ich nicht weiß, ein Supermarkt in Burg auf Fehmarn gestürmt wird - es muss ein guter Grund sein, denn die Bevölkerung stellt sich hinter die Supermarkt-Stürmer. Jedenfalls breitet sich ein Aufstand über die ganze Insel aus. Ein Aufstand der Spaß-Guerilla, unblutig, phantasievoll, voller kleiner subversiver Einfälle. Der Versuch, Fehmarn einfach der Strom abzudrehen, schlägt fehl - denn die fehmarner Windkraftwerke produzieren selbst bei ungünstigem Wind mehr Strom, als die Insel braucht. (Ein Detail, das übrigens stimmt!)
Diesen Aufstand nimmt man auf der kleinen, zu Hamburg gehörenden, Nordseeinseln Neuwerk auf. Die Einwohner fühlen sich vom "fernen Hamburg" betrogen. Hier kenne ich sogar den Anlass des Unmutes: die immer schlechter werdende Verkehrsverbindung zum Festland. (Keine Ahnung, ob das stimmt.) Ironisch und in Anspielung auf den (extrem teuren) U-Bahnbau zur Hamburger Hafencity forderten die Neuwerker eine S-Bahn-Anbindung. Das wiederum ist der Anlass für einen von St. Pauli ausgehenden allgemeinen Aufstand gegen die selbstherrliche Politik des mit absoluter Mehrheit regierenden Ersten Bürgermeisters Ole von Beust. Nach einiger bizarren Ereignissen führt das zu einer erfolgreichen anarchistischen Revolution in Hamburg. (St. Pauli ist für mich der "gefühlt anarchistischte" Ort, den ich kenne. Selbst Kopenhagens legendärer Freistadt Christiania, das gelungenste Experiment eines radikal basisdemokratischen Gemeinwesens, der einzigen "real existierenden Anarchie Europas" kommt da - gefühlt - nicht mit.)
Die innere Logik richtet sich, wie ich schon schrieb, allein nach dem Gefühl. Nicht nach realen politischen oder gar ökonomischen Verhältnissen, und die Vernunft schweigt im Schlafe überdies.
Aber das Gefühl ist stark.
MMarheinecke - Samstag, 6. Oktober 2007