Man kann nicht nicht kommunizieren
Am 31. März 2007 ist Watzlawick in Palo Alto, Kalifornien gestorben.
Ein Autor, ohne den mein Leben anders, und zwar schlechter, verlaufen wäre. Ich kann mich an mehr als eine Situation erinnern, in der ich beispielsweise ohne seine experimentell erhärtete Psychiatriekritik an meiner Autoritätsgläubigkeit gegenüber Psychiatern buchstäblich irre geworden wäre.
Ich meine seine legendären Experimente, in denen er nach psychatrischen Kriterien völlig gesunde Menschen mit frei erfundenen Diagnosen in psychiatrische Krankenhäusen eingeschleust wurden. Sie wurden - von wenigen Ausnahmen abgesehen - nicht nur nicht enttarnt, sondern machmal als so schwer psychotisch eingestuft, dass man sie nicht einfach gehen lassen wollte, nachdem die Krankenhaus-Psychiater über das Experiment aufgeklärt wurden.
(In meinem Fall ging es um eine erschreckende "Verlegenheitdiagnose", die ich - ohne Watzlawick gelesen zu haben - glatt als "der Weisheit letzter Schluß" begriffen hätte. Nein, liebe Neugierige, keine Details.)
Ohne ihn hätte ich vermutlich erst viel später herausgefunden, was es mit der "kognitiven Dissonanz" und "Double Bind" auf sich hat - und was das mit meinem Denken, Fühlen, Handeln zu tun hat.
Ohne "Wie wirklich ist die Wirklichkeit?" hätte ich mich vielleicht nie mit konstruktivistischem Denken angefreundet. Wazlawick war, neben Karl Popper und - auf einer anderen Ebene - Carl Sagan dafür verantwortlich, dass ich mich nicht total im esoterisch-mystischen "New Age" versponnen habe. Anderseits sind seine amüsanten Bücher auch ein gutes "Gegengewicht" gegen naiven Realismus und Wissenschaftsgläubigkeit.
An sein legendäres Beispiel aus "Anleitung zum Unglücklichsein" muß ich immer denken, wenn überwachungsgeile Innenpolitiker auf die "Erfolge" der Überwachungsmaßnahmen gegen "dem Terrorismus" verweisen:
Watzlawick beschreibt in seinem Buch einen Mann, der alle zehn Sekunden in die Hände klatscht. Nach dem Grunde für dieses merkwürdige Verhalten befragt, erklärt er: "Um die Elefanten zu verscheuchen." Auf den Hinweis, es gebe hier doch gar keine Elefanten, antwortet der Mann: "Na, also! Sehen Sie?"
Ein Autor, ohne den mein Leben anders, und zwar schlechter, verlaufen wäre. Ich kann mich an mehr als eine Situation erinnern, in der ich beispielsweise ohne seine experimentell erhärtete Psychiatriekritik an meiner Autoritätsgläubigkeit gegenüber Psychiatern buchstäblich irre geworden wäre.
Ich meine seine legendären Experimente, in denen er nach psychatrischen Kriterien völlig gesunde Menschen mit frei erfundenen Diagnosen in psychiatrische Krankenhäusen eingeschleust wurden. Sie wurden - von wenigen Ausnahmen abgesehen - nicht nur nicht enttarnt, sondern machmal als so schwer psychotisch eingestuft, dass man sie nicht einfach gehen lassen wollte, nachdem die Krankenhaus-Psychiater über das Experiment aufgeklärt wurden.
(In meinem Fall ging es um eine erschreckende "Verlegenheitdiagnose", die ich - ohne Watzlawick gelesen zu haben - glatt als "der Weisheit letzter Schluß" begriffen hätte. Nein, liebe Neugierige, keine Details.)
Ohne ihn hätte ich vermutlich erst viel später herausgefunden, was es mit der "kognitiven Dissonanz" und "Double Bind" auf sich hat - und was das mit meinem Denken, Fühlen, Handeln zu tun hat.
Ohne "Wie wirklich ist die Wirklichkeit?" hätte ich mich vielleicht nie mit konstruktivistischem Denken angefreundet. Wazlawick war, neben Karl Popper und - auf einer anderen Ebene - Carl Sagan dafür verantwortlich, dass ich mich nicht total im esoterisch-mystischen "New Age" versponnen habe. Anderseits sind seine amüsanten Bücher auch ein gutes "Gegengewicht" gegen naiven Realismus und Wissenschaftsgläubigkeit.
An sein legendäres Beispiel aus "Anleitung zum Unglücklichsein" muß ich immer denken, wenn überwachungsgeile Innenpolitiker auf die "Erfolge" der Überwachungsmaßnahmen gegen "dem Terrorismus" verweisen:
Watzlawick beschreibt in seinem Buch einen Mann, der alle zehn Sekunden in die Hände klatscht. Nach dem Grunde für dieses merkwürdige Verhalten befragt, erklärt er: "Um die Elefanten zu verscheuchen." Auf den Hinweis, es gebe hier doch gar keine Elefanten, antwortet der Mann: "Na, also! Sehen Sie?"
MMarheinecke - Dienstag, 3. April 2007