Samstag, 31. März 2007

GEmeine MAchenschaften

Ich kenne eine ganze Reihe professioneller und semi-professioneller Musiker. Darunter aber keine(n), der die GEMA sonderlich schätzt. Die vorteilhafteste Beschreibung, die ich hörte - von einem Mitglied einer Band, die bei "Saturn" ein eigenes Fach im CD-Regal hat - war "leider notwendiges Übel".
Jan Schejbal stellt die Frage: Wen beutet die GEMA eigentlich NICHT aus?".
Aber auch die Künstler sind nicht unbedingt zufrieden: Ein mit der GEMA geschlossener Vertrag läuft mindestens sechs Jahre und betrifft alle Werke eines Künstlers - d. h., herauskommen ist recht schwer. Die Künstler treten alle Verwertungsrechte an die GEMA ab, und müssen dafür zahlen, wenn sie ihre eigene Musik aufführen oder auf ihrer Website für die Fans kostenlos zum Download anbieten wollen!
Die besagte einigermaßer erfolgreiche Band scheint genau damit Probleme zu haben - die GEMA torpediert die Promotion der Band.
Fazit: solange man nicht zu den "ganz Großen" gehört und als Musiker nicht gerade mit dem Cent, aber doch dem Euro rechnen muß, ist die GEMA, so wie sie ist und handelt, eher Karriere-Hindernis als nützliche Rechteverwertungs-Agentur.

Womit auch Jans Frage beantwortet wäre: die GEMA nützt den "Etablierten" im Musikgeschäft, etablierte Künstler, etablierte Komponisten, aber vor allem etablierte Agenturen und etablierte Labels - finanziell und in Form von Schutz vor Konkurrenz.

Anderes Thema - wenn auch die Musikindustrie und die Rechteverwertung ein nicht unwesendlicher Teil des Problems ist, da einige der angeblich zur Bekämpfung der Schwerkriminalität beschlossenen Überwachungsgesetze und -Vorschriften tatsächlich in erster Linie auf "Raubkopierer" und "Musikpiraten" abzielen.
Aufruf zur Demo in Frankfurt (Main) am Samstag, den 14. April ab 15 Uhr

Bürgerrechtler rufen bundesweit zur Teilnahme an einer Demonstration gegen die ausufernde Überwachung durch Staat und Wirtschaft auf. Am Samstag, den 14. April 2007 werden besorgte Bürgerinnen und Bürger in Frankfurt am Main unter dem Motto "Freiheit statt Angst" auf die Straße gehen. Treffpunkt ist der Hauptbahnhof um 15 Uhr. Der Protestmarsch durch die Stadt wird mit einer Kundgebung vor der Paulskirche enden.
Der komplette Aufruf: Freiheit statt Angst - Demo gegen Sicherheits- und Überwachungswahn!

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