Urahnen der "Wikingerfrau von Oseberg" stammen vom Schwarzen Meer
1904 wurden im berühmten Schiffsgrab von Oseberg zwei relativ gut erhaltenen Frauenleichen gefunden. Eine der Frauen ist möglicherweise die aus Chroniken bekannte Königin Åsa.
Die Frau selbst war "Norwegerin", behauptet Professor Per Holck von der Universität Oslo, der die Analysen des DNA-Materials vornahm, das man ihren Knochen entnommen hatte. Aber Holck sagt, dass obwohl sie aus einer Region stammte, die heute norwegisch ist, ihre Urahnen nahe dem Schwarzen Meer gelebt haben könnten.
Leider gibt Holck bisher keine weiteren Details seiner Untersuchungen bekannt, bis sein Artikel in der britischen Fachzeitschrift "European Archaeology" publiziert wird.
Aftenposten: Viking woman had roots near the Black Sea
Die Abstammung der "Wikingerfürstin" überrascht aus historischer Sicht nicht. Schon im 8. und 9. Jahrhundert unternahmen nordeuropäische Kaufleute Reisen in das byzantinische (vormals oströmische) Reich. Aber nicht nur das: Aus der Völkerwanderungszeit im 4. und 5. Jahrhundert unserer Zeitrechnung ist das Phänomen des
“gotischen Rückstromhorizonts” bekannt. Der Kontakt der Goten zur alten Heimat im Ostseeraum riss nie ab. Neue Schmuck- und Waffenformen der Donaugoten wurden von den "Daheimgebliebenen" noch in derselben Generation kopiert. Anderseits dürfte unter den Vorfahren der auf der Krim und an der Donau siedelnden Goten nur wenige Menschen aus der südschwedischen "Urheimat" ihrer Herkunftslegenden gestammt haben. Nach diesen Legenden stammten die Goten von der Besatzungen dreier Schiffe ab, die von Schweden kommend im heutigen Polen landeten. 100 Jahre nach dem Aufbruch der drei Schiffe zählte der Stamm dieser Wandergoten schon über zehntausend Menschen. Eine derartige Massenvermehrung ist nur vorstellbar, indem ganze Sippen anderer Stämme und Kulturen in den Stamm der Goten aufgenommen wurden. Die wenigsten Vorfahren eines Goten, der in die "alte Heimat" zurückkehrte dürften aus dieser "Stammheimat" gekommen sein.
Entsprechend wird es auch bei anderen wandernden Stämmen mit "skandinavischer Urheimat" gewesen sein. Und davon abgesehen ging die Wanderung der "indogermanischen Völker" bekanntlich vom Südosten Europas gen Nordwesten.
Es überrascht also nicht im Geringsten, dass in den Knochen einer Frau, die am Oslofjord lebte, Gene, die auf den Schwarzmeerraum hinweisen, zu finden sind.
Die Frau selbst war "Norwegerin", behauptet Professor Per Holck von der Universität Oslo, der die Analysen des DNA-Materials vornahm, das man ihren Knochen entnommen hatte. Aber Holck sagt, dass obwohl sie aus einer Region stammte, die heute norwegisch ist, ihre Urahnen nahe dem Schwarzen Meer gelebt haben könnten.
Leider gibt Holck bisher keine weiteren Details seiner Untersuchungen bekannt, bis sein Artikel in der britischen Fachzeitschrift "European Archaeology" publiziert wird.
Aftenposten: Viking woman had roots near the Black Sea
Die Abstammung der "Wikingerfürstin" überrascht aus historischer Sicht nicht. Schon im 8. und 9. Jahrhundert unternahmen nordeuropäische Kaufleute Reisen in das byzantinische (vormals oströmische) Reich. Aber nicht nur das: Aus der Völkerwanderungszeit im 4. und 5. Jahrhundert unserer Zeitrechnung ist das Phänomen des
“gotischen Rückstromhorizonts” bekannt. Der Kontakt der Goten zur alten Heimat im Ostseeraum riss nie ab. Neue Schmuck- und Waffenformen der Donaugoten wurden von den "Daheimgebliebenen" noch in derselben Generation kopiert. Anderseits dürfte unter den Vorfahren der auf der Krim und an der Donau siedelnden Goten nur wenige Menschen aus der südschwedischen "Urheimat" ihrer Herkunftslegenden gestammt haben. Nach diesen Legenden stammten die Goten von der Besatzungen dreier Schiffe ab, die von Schweden kommend im heutigen Polen landeten. 100 Jahre nach dem Aufbruch der drei Schiffe zählte der Stamm dieser Wandergoten schon über zehntausend Menschen. Eine derartige Massenvermehrung ist nur vorstellbar, indem ganze Sippen anderer Stämme und Kulturen in den Stamm der Goten aufgenommen wurden. Die wenigsten Vorfahren eines Goten, der in die "alte Heimat" zurückkehrte dürften aus dieser "Stammheimat" gekommen sein.
Entsprechend wird es auch bei anderen wandernden Stämmen mit "skandinavischer Urheimat" gewesen sein. Und davon abgesehen ging die Wanderung der "indogermanischen Völker" bekanntlich vom Südosten Europas gen Nordwesten.
Es überrascht also nicht im Geringsten, dass in den Knochen einer Frau, die am Oslofjord lebte, Gene, die auf den Schwarzmeerraum hinweisen, zu finden sind.
MMarheinecke - Donnerstag, 29. März 2007