Donnerstag, 11. Januar 2007

Laut FGF-Studie keine Beeinflussung von Hirnfunktionen durch GSM-Mobilfunk

In meinem Beitrag Elektrosmog und Gehirnvernebelung sprach ich die Frage an, ob Mobilfunksender die Funktion des Gehirns beeinflussen können (vor allem interessierte mich der Einfluß auf die Hirn-Blutschränke).

Eine von der Forschungsgemeinschaft Funk (FGF) finanzierte Studie zur Untersuchung von Verarbeitungsprozessen im menschlichen Gehirn unter der Einwirkung von GSM-Mobilfunkfeldern wurde im Jahr 2005 beendet.
Die Ergebnisse sind jetzt in zwei wissenschaftlichen Publikationen veröffentlicht worden. Die Forscher konnten in den Untersuchungen keinen Einfluss auf Reaktionszeit, Gedächtnisleistung oder EEG der Testpersonen feststellen.
Frühere Ergebnisse, die eine Beeinflussung von Hirnfunktionen durch Mobilfunkfelder gezeigt hatten, konnten somit nicht bestätigt werden.
Insgesamt kommen die seit Mitte der 90er Jahre veröffentlichten Studien zu diesem Themenkomplex zu widersprüchlichen Ergebnissen. Die Vergleichbarkeit dieser Untersuchungen ist außerdem durch sehr unterschiedliche Studiendesigns eingeschränkt. Die vorliegende Studie reiht sich in die wachsende Zahl von Untersuchungen mit negativen Befunden ein, die keinen Effekt elektromagnetischer Felder auf die Verarbeitungsprozesse im menschlichen Gehirn zeigten.

Die FGF verfolgt nach eigenen Angaben das Ziel, mögliche gesundheitliche Wirkungen elektromagnetischer Felder auf den Menschen und die Umwelt zu untersuchen und für eine sachbezogene Information der Öffentlichkeit zu sorgen. Die 55 Mitglieder des eingetragenen Vereins setzen sich aus den einschlägigen Funknetzbetreibern und Industrieausrüstern zusammen; dazu gehören aber auch das Bundesministerium für Wirtschaft und das Schweizer Bundesamt für Kommunikation (BAKOM), Hochschuleinrichtungen von der Fachhochschule Deggendorf bis zur TU Aachen, sowie Organisationen wie der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Deutsche Amateur-Radio-Club (DARC) und die Polizei-Führungsakademie Münster.

Die FGF steht vor dem Dilemma, dass einige ihre Mitglieder starke wirtschaftliche Interessen haben - ob das Gegengewicht z. B. des BUND immer ausreicht, um diese Interessen in die Schranken zu weisen, wird nicht nur von Elektrosmog-Alarmisten angezweifelt.
Dennoch ist es wohl falsch, in der FGF eine Organisation der Mobilfunk-Lobby zu sehen und die Ergebnisse ihrer Studien von vornherein vom Tisch zu wischen.

Pressemitteilung der FGF

Download des Projekt-Abschlussberichtes

Südamerika: Weniger Regenwald - weniger Nutzinsekten

Dass die Umwandlung tropischer Regenwälder in intensiv genutzte Agrarflächen dramtische Folgen für Nahrungsnetze der Ökosysteme hat, ist nichts Neues.
Bedeutsam für die Landwirtschaft im tropischen Südamerika ist, dass damit das Vorkommen nützlicher Insekten, die Kulturpflanzen bestäuben oder Schädlinge bekämpfen, dramatisch zurückgeht. Das haben Wissenschaftler der Georg-August-Universität und der University of Oxford (Großbritannien) nachgewiesen. Der Göttinger Agrarökologe Dr. Jason Tylianakis hat dazu in Ecuador mehrere tausend Bienen- und Wespennester untersucht. Dabei konnte er zum ersten Mal zeigen, wie sich die Wechselwirkungen zwischen diesen Organismen und ihren natürlichen Gegenspielern durch Landnutzung verändern.

So zeigen ihre Forschungen, dass in unbeschatteten Landschaften wie beweidetes Grünland oder Reisanbauflächen eine Schlupfwespen-Art dominiert. Sie ist ein "Feind" der Bienen und Wespen, deren Bestand hier weitaus stärker gefährdert ist als im schattenreichen Kaffee-Agroforst (in dem Kaffeesträucher und einheimische Bäume wachsen - im Gegensatz zur Monokultur herkömmlicher Kaffeeplantagen) oder Regenwald. "Viele arme Bauern in Ecuador sind abhängig von den kostenlosen ,Dienstleistungen' der Bienen und Wespen für Bestäubung und Schädlingskontrolle. Die Vernichtung der Regenwälder und das Aussterben nützlicher Insekten bedroht auch die landwirtschaftliche Produktion", betont Prof. Tscharntke.

Der Göttinger Wissenschaftler fordert daher eine nachhaltige Landwirtschaft, die die zentralen Prozesse der Nahrungsnetze berücksichtigt: "Der Kaffeeanbau in Agroforstsystemen zeigt, dass eine Verknüpfung von landwirtschaftlicher Produktion und Naturschutz möglich ist." Nach den Worten von Dr. Owen Lewis darf dies jedoch kein flächendeckendes Instrument der Landbewirtschaftung werden. "Obwohl Nahrungsnetze im Kaffee-Agroforst denen eines Regenwaldes ähneln, sollte die Naturschutz-Bedeutung solcher Landnutzungssysteme nicht überbewertet werden. Wie andere tropische Länder auch ist Ecuador gekennzeichnet durch eine bunte Mischung aus Regenwald-Resten und anderen Formen der Landnutzung. Wenn eine ganze Landschaft für Kaffeeanbau umgewandelt wird, kann dies dramatische ökologische Auswirkungen haben", warnt der britische Forscher.

Quelle: Pressemitteilung der Georg-August-Universität Göttingen.

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