Wie antisemitisch ist Asatru? (3)
In den Raunächten, zwischen dem 22. Dezember und dem 2. Januar blogge ich Texte, die ich irgendwann einmal angefangen habe und die lange als halbfertige Entwürfe oder als Notiz herumlagen, aber auch Ergänzungen älterer Artikel. Das hier ist der lange überfällige dritte Teil eines Artikels.
Teil 1
Teil 2
Im zweiten Teil legte ich dar, dass die germanische Stammesgesellschaft zwar das nicht nur für Stammesgesellschaften typische Mißtrauen gegenüber "den Anderen" hatte, aber keine Probleme mit der Aufnahme neuer Mitglieder in den Stamm, geschweige denn Ausgrenzung von Minderheiten innerhalb des Stamms kannte. Außerdem kann es bis zur Wikingerzeit aus historischen Gründen gar keine Judenfeindschaft gegeben haben.
Damit stellt sich die Frage, wie denn der Antisemitismus in den germanischen Neopaganismus hineingeraten ist.
Ein Teil der Antwort liegt im Antimonotheismus. Der Antimonotheismus, jedenfalls in seiner politisierten Form, gehört seit Anfang des 20. Jahrhunderts zum geistigen Marschgepäck intellektueller Rechtsextremisten. Wobei der Antimonotheismus ursprünglich ein Kind der Aufklärung und keineswegs "rechts" war - und sich ursprünglich gar nicht gegen die Juden, sondern die christlichen Kirchen wandte.
Kern des Antimonotheismus ist die - zutreffende - Beobachtung, dass Glaubenskriege eine "Spezialität" monotheistischer Religionen sind und dass polytheistische "Religionen" gegenüber "anderen Göttern" tolerant sind. ("Religionen" in Anführung, da unser gebräuchlicher Religionsbegriff auf den Monotheismus zugeschnitten ist. Heidnische "Religion" hebt sich gegenüber anderen kulturellen Feldern kaum ab und es gibt keine scharfen Grenzen z. B. zwischen Gottheiten auf der einen und Naturerscheinungen, herausragenden Menschen oder normativen Prinzipien auf der anderen Seite.)
Das Gundproblem des Monotheismus ist die Unterscheidung zwischen "wahrer" und "falscher" Religion, "wahrem" Gott und jeder Menge "falscher Götter" - eine irrelevante Unterscheidung im Polytheismus.
Der Monotheismus ist darum sozusagen strukturell intolerant - was nicht bedeutet, dass ein Monotheist automatisch religiös intolerant sein muß, so, wie ein Polytheist nicht automatisch religiös tolerant ist. Damit einher ging die Entwicklung eines absoluten Wahrheitsbegriffes, der tief in das kulturelle Gedächtnis des modernen Menschen eingegangen ist.
Das Grundproblem des Antimonotheismus ist es, sich genau diesen absoluten Wahrheitsbegriff in Verbindung mit dem in der Spätantike entstandenen dualistischen Denken zueigen gemacht zu haben: der Monotheismus sei an allem "Schuld". Ein typischer Antimonotheist neigt dazu, sich die polytheistische antike Welt als eine Idylle der religiösen Toleranz vorzustellen - es gibt aber Formen der religiösen Intoleranz, die nichts mit "falschen Göttern" oder "falschen Glauben" zu tun haben.
Der nächste Kurzschluss liegt darin, "den Juden" (als Anhänger der ältesten und radikalsten monotheistischen Religion) die "Schuld" für alle Übel aus 3000 Jahren Monotheismus zu geben. Der (mythische) Bund Gottes mit Moses habe die glückliche Ordnung der heidnischen Antike gesprengt und der brutalen Intoleranz des Mittelalters und der Neuzeit den Weg bereitet. Im Grunde seien die Juden für den Antisemitismus selbst verantwortlich, schließlich hätten sie ja den Monotheismus mit seinem religiösen Ausschließlichkeitsanspruch in die Welt gebracht. Damit ist der entscheidende Schritt zum Antisemitismus getan.
Nun ist es aber so, dass viele, wenn nicht gar die meisten Asatruar, Antimonotheisten sind. Woraus sich ergibt, dass es tatsächlich ein breites Einfallstor für antisemitisches Denkens gibt. Das allerdings mit etwas Bereitschaft zur Selbstkritik und zum differenzierten Denken - anstelle des bequemen Schwarz/Weiß-ohne-Grauwerte-Denkens - leicht verrammelt werden kann.
Es geht aber auch anders herum: Rechtextremisten, die das Neu-Heidentum für sich entdecken. Ein modernes Beispiel ist die "neue Rechte", vor allem ihr wichtigste Vordenker Alain de Benoist. Er macht den politischen Antimonotheismus - mit deutlich antisemitischem Einschlag - zum zentralen Bestandteil seiner Ideologie. Benoist vertritt einen Neopaganismus, der eine polytheistische indogermanische Ur-Religion postuliert, von der dann alle heidnischen Religionen Europas abstammen würden. (Die Ähnlichkeit zur "Ariogermanischen Ur-Religion" der Ariosophen und mancher Nazi-Ideologen ist unübersehbar.) Das von ihm so bezeichnete „Judäo-Christentum“ - er sieht, wie andere Rechtsextremisten auch, das Christentum als "verlängerten Arm" des Judentums - hätte die ursprüngliche europäische Religion und Kultur angegriffen. Dies sei vor allem dem Monotheismus zu verdanken, in dem Benoist die Wurzel des Totalitarismus sieht, und der einer „vielgestaltigen“, also „polytheistischen“ Welt feindlich gegenüber stehe. Benoist sieht (entgegen den historischen Tatsachen) im Liberalismus und in den westlichen Demokratien Produkte des „Judäo-Christentums“. Er lehnt sie ab, da sie den Individualismus begünstigen und dem Egalitarismus Vorschub leisten.
Obwohl die "Neue Rechte" eher eine Splittergruppe ist, haben sich "etablierte" rechtextreme Vereinigungen, z. B. NPD, durch Übernahme neu-rechter Theorien ideologisch modernisiert. Was den Zulauf ehemaliger Linker erleichtert, denn die Feindbilder der Neuen Rechten und der orthodoxen Linken stimmen weitgehend überein - man braucht als eigentlich "nur" noch den Kapitalismus für eine jüdische Erfindung zu halten.
Benoist Gedankengänge sind an sich nicht neu, ähnlich, wenn auch weitaus weniger elegant ausgeführt, dachten schon die Ariosophen, wie Guido "von" List.
Die Idee, dass Germanen und Juden sozusagen "natürliche Feinde" seinen, stammt, wie vieles andere auch, aus der deutschen Nationalromantik. Ihr lag gleich ein ganzes Bündel unhaltbarer Annahmen zugrunde, angefangen bei der Gleichsetzung von "germanisch" und "deutsch", über die Vorstellung, die germanischen Stämme hätten auf Blutsverwandschaft beruht bis hin zum später so genannten "Blut und Boden"-Denken: zur einer bestimmten Landschaft gehört "natürlicherweise" eine bestimmtes Volk einer bestimmten "Rasse" mit einer ihrer "Art" gemäßen Kultur und Religion. Alles andere sei "unnatürlich". Die Juden sind nach dieser Vorstellung ein aus einem "wüstenhaften" Land stammendes Nomadenvolk, das im kühlen, feuchten Norden, wo seit Urzeiten sesshafte Bauern das üppig grüne Land bebauern, ja zwangsläufig"degenerieren" muss, und zwar zu einer Art "Parasitenvolk". Alles in Allem stellen die Juden für "deutschvölkische" Germanenschwärmer das genaue Gegenbild zu den idealisierten und romantisierten Wunsch-Germanen dar - in "Rasse" (groß, blond, athletisch gegen klein, schwarzhaarig, fett - ich kann mir den Hinweis auf das reale Aussehen alter und neuer Nazis nicht verkneifen) wie im Charakter und Kultur.
Bestandteile dieses "völkisch-antisemitische" Weltbildes finden sich auch z. B. in den Schriften Richard Wagners. Schon im 19. Jahrhundert kam in germanisch-völkischen Kreisen die Frage auf, ob das Christentum überhaupt eine "artgemäße" Religion für Nordeuropäer sei und beeinflußte die ersten neuheidnische Gruppierungen.
Den entscheidenden Schritt zum Rasseantisemitismus machte Wilhelm Marr, interessanterweise ein linker Demokrat und Anarchist. 1879 erschien seine Propagandaschrift "Der Sieg des Judenthums über das Germanenthum - Vom nichtconfessionellen Standpunkt aus betrachtet". Marr grenzte sich von der traditionellen religiösen Judenfeindschaft ab und behauptete, dass die Juden eine fremde, parasitäre Rasse seien, die erfolgreich die Ausbeutung Deutschlands betreibe. Es war Marr, der den Begriff "Antisemitismus" in den politisch-gesellschaftlichen Diskurs einführte.
Dieser Rasseansemitismus fand bei den völkischen Germanenschwärmern Anklang, da er ihrer Weltanschauung eine (pseudo-)wissenschaftliche Begründung gab.
Das antisemitisch-völkische Weltbild lag auch der ersten "Germanischen Glaubens Gemeinschaft" Fahrenkrogs zugrunde, es findet sich bis heute, in mehr oder weniger verhüllter Form auch in einigen Asatru-Gruppen.
Es gibt innerhalb Asatru tatsächlich eine völkische-antisemitische Tradition. Das heißt nicht, dass die meisten Asatruar in irgend einer Form antisemitisch seinen, es sind eher einige "braune Schafe", die solchen Gedankenmüll vertreten. Leider sind diese Schafe lautstark. Und leider gibt es zu viele Schafsköpfe, die sie tolerieren.
Schwer wiegt auch, dass Jürgen Riegers Menschenzuchtverein "Artgemeinschaft" als Glaubensgemeinschaft des Asatru bzw. der Forn Siðr auftritt.
Bei Neonazis sind echte oder vermeidliche germanische Symbole traditionell beliebt. Allerdings glaubt man in diesen Kreisen eher an göttliche Germanen (sprich: nordische Übermenschen) als an germanische Götter.
Teil 1
Teil 2
Im zweiten Teil legte ich dar, dass die germanische Stammesgesellschaft zwar das nicht nur für Stammesgesellschaften typische Mißtrauen gegenüber "den Anderen" hatte, aber keine Probleme mit der Aufnahme neuer Mitglieder in den Stamm, geschweige denn Ausgrenzung von Minderheiten innerhalb des Stamms kannte. Außerdem kann es bis zur Wikingerzeit aus historischen Gründen gar keine Judenfeindschaft gegeben haben.
Damit stellt sich die Frage, wie denn der Antisemitismus in den germanischen Neopaganismus hineingeraten ist.
Ein Teil der Antwort liegt im Antimonotheismus. Der Antimonotheismus, jedenfalls in seiner politisierten Form, gehört seit Anfang des 20. Jahrhunderts zum geistigen Marschgepäck intellektueller Rechtsextremisten. Wobei der Antimonotheismus ursprünglich ein Kind der Aufklärung und keineswegs "rechts" war - und sich ursprünglich gar nicht gegen die Juden, sondern die christlichen Kirchen wandte.
Kern des Antimonotheismus ist die - zutreffende - Beobachtung, dass Glaubenskriege eine "Spezialität" monotheistischer Religionen sind und dass polytheistische "Religionen" gegenüber "anderen Göttern" tolerant sind. ("Religionen" in Anführung, da unser gebräuchlicher Religionsbegriff auf den Monotheismus zugeschnitten ist. Heidnische "Religion" hebt sich gegenüber anderen kulturellen Feldern kaum ab und es gibt keine scharfen Grenzen z. B. zwischen Gottheiten auf der einen und Naturerscheinungen, herausragenden Menschen oder normativen Prinzipien auf der anderen Seite.)
Das Gundproblem des Monotheismus ist die Unterscheidung zwischen "wahrer" und "falscher" Religion, "wahrem" Gott und jeder Menge "falscher Götter" - eine irrelevante Unterscheidung im Polytheismus.
Der Monotheismus ist darum sozusagen strukturell intolerant - was nicht bedeutet, dass ein Monotheist automatisch religiös intolerant sein muß, so, wie ein Polytheist nicht automatisch religiös tolerant ist. Damit einher ging die Entwicklung eines absoluten Wahrheitsbegriffes, der tief in das kulturelle Gedächtnis des modernen Menschen eingegangen ist.
Das Grundproblem des Antimonotheismus ist es, sich genau diesen absoluten Wahrheitsbegriff in Verbindung mit dem in der Spätantike entstandenen dualistischen Denken zueigen gemacht zu haben: der Monotheismus sei an allem "Schuld". Ein typischer Antimonotheist neigt dazu, sich die polytheistische antike Welt als eine Idylle der religiösen Toleranz vorzustellen - es gibt aber Formen der religiösen Intoleranz, die nichts mit "falschen Göttern" oder "falschen Glauben" zu tun haben.
Der nächste Kurzschluss liegt darin, "den Juden" (als Anhänger der ältesten und radikalsten monotheistischen Religion) die "Schuld" für alle Übel aus 3000 Jahren Monotheismus zu geben. Der (mythische) Bund Gottes mit Moses habe die glückliche Ordnung der heidnischen Antike gesprengt und der brutalen Intoleranz des Mittelalters und der Neuzeit den Weg bereitet. Im Grunde seien die Juden für den Antisemitismus selbst verantwortlich, schließlich hätten sie ja den Monotheismus mit seinem religiösen Ausschließlichkeitsanspruch in die Welt gebracht. Damit ist der entscheidende Schritt zum Antisemitismus getan.
Nun ist es aber so, dass viele, wenn nicht gar die meisten Asatruar, Antimonotheisten sind. Woraus sich ergibt, dass es tatsächlich ein breites Einfallstor für antisemitisches Denkens gibt. Das allerdings mit etwas Bereitschaft zur Selbstkritik und zum differenzierten Denken - anstelle des bequemen Schwarz/Weiß-ohne-Grauwerte-Denkens - leicht verrammelt werden kann.
Es geht aber auch anders herum: Rechtextremisten, die das Neu-Heidentum für sich entdecken. Ein modernes Beispiel ist die "neue Rechte", vor allem ihr wichtigste Vordenker Alain de Benoist. Er macht den politischen Antimonotheismus - mit deutlich antisemitischem Einschlag - zum zentralen Bestandteil seiner Ideologie. Benoist vertritt einen Neopaganismus, der eine polytheistische indogermanische Ur-Religion postuliert, von der dann alle heidnischen Religionen Europas abstammen würden. (Die Ähnlichkeit zur "Ariogermanischen Ur-Religion" der Ariosophen und mancher Nazi-Ideologen ist unübersehbar.) Das von ihm so bezeichnete „Judäo-Christentum“ - er sieht, wie andere Rechtsextremisten auch, das Christentum als "verlängerten Arm" des Judentums - hätte die ursprüngliche europäische Religion und Kultur angegriffen. Dies sei vor allem dem Monotheismus zu verdanken, in dem Benoist die Wurzel des Totalitarismus sieht, und der einer „vielgestaltigen“, also „polytheistischen“ Welt feindlich gegenüber stehe. Benoist sieht (entgegen den historischen Tatsachen) im Liberalismus und in den westlichen Demokratien Produkte des „Judäo-Christentums“. Er lehnt sie ab, da sie den Individualismus begünstigen und dem Egalitarismus Vorschub leisten.
Obwohl die "Neue Rechte" eher eine Splittergruppe ist, haben sich "etablierte" rechtextreme Vereinigungen, z. B. NPD, durch Übernahme neu-rechter Theorien ideologisch modernisiert. Was den Zulauf ehemaliger Linker erleichtert, denn die Feindbilder der Neuen Rechten und der orthodoxen Linken stimmen weitgehend überein - man braucht als eigentlich "nur" noch den Kapitalismus für eine jüdische Erfindung zu halten.
Benoist Gedankengänge sind an sich nicht neu, ähnlich, wenn auch weitaus weniger elegant ausgeführt, dachten schon die Ariosophen, wie Guido "von" List.
Die Idee, dass Germanen und Juden sozusagen "natürliche Feinde" seinen, stammt, wie vieles andere auch, aus der deutschen Nationalromantik. Ihr lag gleich ein ganzes Bündel unhaltbarer Annahmen zugrunde, angefangen bei der Gleichsetzung von "germanisch" und "deutsch", über die Vorstellung, die germanischen Stämme hätten auf Blutsverwandschaft beruht bis hin zum später so genannten "Blut und Boden"-Denken: zur einer bestimmten Landschaft gehört "natürlicherweise" eine bestimmtes Volk einer bestimmten "Rasse" mit einer ihrer "Art" gemäßen Kultur und Religion. Alles andere sei "unnatürlich". Die Juden sind nach dieser Vorstellung ein aus einem "wüstenhaften" Land stammendes Nomadenvolk, das im kühlen, feuchten Norden, wo seit Urzeiten sesshafte Bauern das üppig grüne Land bebauern, ja zwangsläufig"degenerieren" muss, und zwar zu einer Art "Parasitenvolk". Alles in Allem stellen die Juden für "deutschvölkische" Germanenschwärmer das genaue Gegenbild zu den idealisierten und romantisierten Wunsch-Germanen dar - in "Rasse" (groß, blond, athletisch gegen klein, schwarzhaarig, fett - ich kann mir den Hinweis auf das reale Aussehen alter und neuer Nazis nicht verkneifen) wie im Charakter und Kultur.
Bestandteile dieses "völkisch-antisemitische" Weltbildes finden sich auch z. B. in den Schriften Richard Wagners. Schon im 19. Jahrhundert kam in germanisch-völkischen Kreisen die Frage auf, ob das Christentum überhaupt eine "artgemäße" Religion für Nordeuropäer sei und beeinflußte die ersten neuheidnische Gruppierungen.
Den entscheidenden Schritt zum Rasseantisemitismus machte Wilhelm Marr, interessanterweise ein linker Demokrat und Anarchist. 1879 erschien seine Propagandaschrift "Der Sieg des Judenthums über das Germanenthum - Vom nichtconfessionellen Standpunkt aus betrachtet". Marr grenzte sich von der traditionellen religiösen Judenfeindschaft ab und behauptete, dass die Juden eine fremde, parasitäre Rasse seien, die erfolgreich die Ausbeutung Deutschlands betreibe. Es war Marr, der den Begriff "Antisemitismus" in den politisch-gesellschaftlichen Diskurs einführte.
Dieser Rasseansemitismus fand bei den völkischen Germanenschwärmern Anklang, da er ihrer Weltanschauung eine (pseudo-)wissenschaftliche Begründung gab.
Das antisemitisch-völkische Weltbild lag auch der ersten "Germanischen Glaubens Gemeinschaft" Fahrenkrogs zugrunde, es findet sich bis heute, in mehr oder weniger verhüllter Form auch in einigen Asatru-Gruppen.
Es gibt innerhalb Asatru tatsächlich eine völkische-antisemitische Tradition. Das heißt nicht, dass die meisten Asatruar in irgend einer Form antisemitisch seinen, es sind eher einige "braune Schafe", die solchen Gedankenmüll vertreten. Leider sind diese Schafe lautstark. Und leider gibt es zu viele Schafsköpfe, die sie tolerieren.
Schwer wiegt auch, dass Jürgen Riegers Menschenzuchtverein "Artgemeinschaft" als Glaubensgemeinschaft des Asatru bzw. der Forn Siðr auftritt.
Bei Neonazis sind echte oder vermeidliche germanische Symbole traditionell beliebt. Allerdings glaubt man in diesen Kreisen eher an göttliche Germanen (sprich: nordische Übermenschen) als an germanische Götter.
MMarheinecke - Samstag, 30. Dezember 2006