Streit zwischen Umweltorganisationen um "Dolphin Safe Tuna" Label
Die Überfischung der Meere ist ein ernstzunehmendes Umweltproblem. Ein wichtiges Teilproblem sind die "Beifänge" - vor allem, wenn ohnehin gefährdete Arten in die Netze geraten. Besonders gefährdet sind Meeressäugetiere, die ins Netz geraten buchstäblich ertrinken.
Vor einigen Jahren wurde das „Dolphin Safe" (bzw."Delphin freundlich")-Label für Thunfisch eingeführt, der mit für Delphine und andere Meeressäugetiere ungefährliche Methoden gefischt wurde. Nun meint der WWF Schweiz, dass das Dephinsterben in der Thunfischindustrie keine Bedeutung mehr habe und dass deshalb das Label „Dolphin Safe" nicht länger notwendig sei. Und tatsächlich sind die gefährlichen Fangmethoden überall verboten. Alllerdings: verschwunden sind sie damit nicht. Denn Schleppnetz-(raub-)fischerei "alten Stils" ist profitabel.
Das International Marine Mammal Project (IMMP) des "Earth Island Institute", die das Label vergibt, verweist darauf, dass Beobachter allein im Jahr 2005 1.469 tote Delphine verzeichneten und darauf, dass Untersuchungen von Wissenschaftlern des US National Marine Fisheries Service ergeben hätten, dass darüber hinnaus viele tausend Delphine mehr in der Fischerei sterben, deren Tot nicht festgehalten werden konnte.
Solche Siegel schaffen, wenn sie von unabhängigen Institutionen vergeben werden, immerhin Transparenz für den Verbraucher. Das Label "Dolphin Safe" hat nicht nur zur einer bemerkenswerten Reduktion der Delphinsterblichkeit geführt - nach Angaben des "Earth Island Instituts" um 98 % - sondern auch die Umstellung auf Fischereipraktiken gefördert, die kein rücksichtloser Raubbau an den Fischvorkommen sind. Mehr als 300 Thunfischproduzenten weltweit haben sich dem Programm angeschlossen.
Quelle: Pressemitteilung des "International Marine Mammal Project"
- Von daher bin ich etwas skeptisch hinsichtlich der heftigen Kritik am WWF Schweiz. Angesichts der Warnungen gerade des WWFs vor den Folgen der Überfischung wäre eine Haltung des WWF Schweiz zum "Dolphin Safe"-Label nach dem Motto: "Problem gelöst, Label überflüssig" mehr als nur überraschend: Umweltschutz-News Dramatisches Artensterben in den Ozeanen
In der Meldung fordert der WWF die Verbraucher auf, auf das "Marine Stewardship Council"-Siegel zu achten, das Fisch aus nachhaltigem Fang kennzeichnet. Es könnte also sein, dass der WWF Schweiz in Wirklichkeit der Ansicht ist, das MSC-Siegel würde das weniger umfassende, aber bewährte, "Dolphin-Safe"-Logo überflüssig machen.
Rivalitäten zwischen Umweltschutz-Organisationen wären ja leider nichts Neues.
Wer mit gutem Gewissen Fisch essen möchte, den verweise ich auf den WWF Fischführer 2006 (pdf-Datei)
Vor einigen Jahren wurde das „Dolphin Safe" (bzw."Delphin freundlich")-Label für Thunfisch eingeführt, der mit für Delphine und andere Meeressäugetiere ungefährliche Methoden gefischt wurde. Nun meint der WWF Schweiz, dass das Dephinsterben in der Thunfischindustrie keine Bedeutung mehr habe und dass deshalb das Label „Dolphin Safe" nicht länger notwendig sei. Und tatsächlich sind die gefährlichen Fangmethoden überall verboten. Alllerdings: verschwunden sind sie damit nicht. Denn Schleppnetz-(raub-)fischerei "alten Stils" ist profitabel.
Das International Marine Mammal Project (IMMP) des "Earth Island Institute", die das Label vergibt, verweist darauf, dass Beobachter allein im Jahr 2005 1.469 tote Delphine verzeichneten und darauf, dass Untersuchungen von Wissenschaftlern des US National Marine Fisheries Service ergeben hätten, dass darüber hinnaus viele tausend Delphine mehr in der Fischerei sterben, deren Tot nicht festgehalten werden konnte.
Solche Siegel schaffen, wenn sie von unabhängigen Institutionen vergeben werden, immerhin Transparenz für den Verbraucher. Das Label "Dolphin Safe" hat nicht nur zur einer bemerkenswerten Reduktion der Delphinsterblichkeit geführt - nach Angaben des "Earth Island Instituts" um 98 % - sondern auch die Umstellung auf Fischereipraktiken gefördert, die kein rücksichtloser Raubbau an den Fischvorkommen sind. Mehr als 300 Thunfischproduzenten weltweit haben sich dem Programm angeschlossen.
Quelle: Pressemitteilung des "International Marine Mammal Project"
- Von daher bin ich etwas skeptisch hinsichtlich der heftigen Kritik am WWF Schweiz. Angesichts der Warnungen gerade des WWFs vor den Folgen der Überfischung wäre eine Haltung des WWF Schweiz zum "Dolphin Safe"-Label nach dem Motto: "Problem gelöst, Label überflüssig" mehr als nur überraschend: Umweltschutz-News Dramatisches Artensterben in den Ozeanen
In der Meldung fordert der WWF die Verbraucher auf, auf das "Marine Stewardship Council"-Siegel zu achten, das Fisch aus nachhaltigem Fang kennzeichnet. Es könnte also sein, dass der WWF Schweiz in Wirklichkeit der Ansicht ist, das MSC-Siegel würde das weniger umfassende, aber bewährte, "Dolphin-Safe"-Logo überflüssig machen.
Rivalitäten zwischen Umweltschutz-Organisationen wären ja leider nichts Neues.
Wer mit gutem Gewissen Fisch essen möchte, den verweise ich auf den WWF Fischführer 2006 (pdf-Datei)
MMarheinecke - Samstag, 11. November 2006