Tunguska-Katastrophe - Meteoritentheorie weiter erhärtet

Am Montag jährte sich zum 100. Mal die "Tunguska-Katastrophe". Sie gilt als eine der größten Naturkatastrophen der Neuzeit. Am 30. Juni 1908 ereigneten sich in der Nähe des Flusses Tunguska in Zentralsibirien nördlich des Baikalsees eine oder mehrere Explosionen, die auf einem Gebiet von über 2000 Quadratkilometern rund 80 Millionen Bäume umknickten. Die Kraft der Explosion wird auf fünf bis 30 Megatonnen TNT geschätzt. Das entspricht mehr als dem Tausendfachen der Hiroshimabombe.
Glücklicherweise ereignete sich die Katastrophe in einem sehr dünn besiedelten Gebiet. Viele Indizien deuten auf eine Meteoriten-Einschlag (Impakt) hin - da aber bisher kein Krater gefunden wurde, kursieren auch andere Theorie über das "Ereignis" - von recht plausiblen wie einer gewaltigen Methangas-Explosion bis zu so versponnenen wie einer durch ein Zeitloch "gefallenen" Atombombe.

Vor einigen Tagen schriebt Volkmar in seinem Eoraptor Log: Der Tunguska-Impakt: potenzieller Krater gefunden. Womit möglicherweise die Meteoriten-Theorie bewiesen wären. Unabhängig von diesem möglichen Krater gibt es weitere neue Erkenntnisse, die die Impakt-Theorie sehr stark erhärten:
Bei der Tunguska-Katastrophe ist es 1908 offenbar zu starken sauren Niederschlägen gekommen. Das schließen russische, italienische und deutsche Forscher aus Ergebnissen der Untersuchungen der Torfprofile des Katastrophengebietes. An der Grenze des Dauerfrostbodens von 1908 hatten sie deutlich erhöhte Werte der schweren Stickstoff- and Kohlenstoff-Isotope 15N und 13C festgestellt. Die maximale Anreicherung wurden für die Gebiete im Explosionsepizentrum and entlang der Flugbahn des kosmischen Körpers registriert. Erhöhte Konzentrationen von Iridium und Stickstoff in entsprechenden Torfschichten stützen die Theorie, dass die gefundene Isotopeneffekte eine Folge der Tunguska-Katastrophe sind und kosmische Ursachen haben. Schätzungen zufolge sind damals etwa 200.000 Tonnen Stickstoff auf die Tunkuska-Region in Sibirien herabgeregnet. "Extrem hohe Temperaturen beim Eintritt eines Meteoriten in die Atmosphäre haben dafür gesorgt, dass der Sauerstoff in der Atmosphäre mit Stickstoff zu Stickstoffoxid reagiert hat", sagte Natalia Kolesnikova am Montag gegenüber der russischen Nachrichtenagentur RIA Novosti. Die Wissenschaftlerin ist eine der Autoren der 2003 im Fachblatt Icarus veröffentlichten Studie der Lomonosov-Universität Moskau, der Universität Bologna und des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ).
Quelle, weitere Informationen und weiterführende Links auf der Website des Helmholz-Zentrum für Umweltforschung: Tunguska-Katastrophe: Beweise für sauren Regen stützen Meteoritentheorie

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