Donnerstag, 1. Dezember 2011

NaNoWriMo - eine Nachlese

Zum (vorerst) letzten Mal über den November-Wahn.

NaNoWriMo-Winner

Anders als bei meinem ersten NaNoWriMo vor zwei Jahren ist der
Roman mit dem Arbeitstitel "Herr der Meer - Geheimauftrag MARIA STUART" vom geplanten Umfang und der Handlung her, fertig geworden. Umschreiben werde ich ihn nicht müssen, aber natürlich überarbeiten.
Wie beim ersten Mal ist es ein "marinehistorischer Roman". Zumindest im Großen und Ganzen. Nicht in jeder Hinsicht realistisch, aber plausibel, und vor historisch stimmigen Hintergrund.

Auch anders als bei meinem ersten NaNoWriMo-Romanversuch habe ich eine realistische Perspektive, dass der Roman auch veröffentlicht wird. Zwar wohl nicht im kommerziellen Rahmen, aber auch nicht im Selbstverlag (geschweige denn "Vanity-Press" / "Zuschussverlag"). Etwas, was die Art und Weise, wie ich schrieb, deutlich beeinflusste.
Aus Erfahrung mit dem "versandeten" NaNoWriMo-Manuskript vor zwei Jahren hatte ich dieses Mal ein ausgearbeitetes Konzept, mit Exposé, Datenblättern, Kapitelgliederung usw.. und vor allem: einen Schluss, auf den das ganze zusteuert. Mein Problem bei "Brüder der Küste" damals war ja, dass ich mich völlig verzettelt hatte.

Was konnte ich von meinem ersten Versuch verwenden? Im wesentlichen die Recherchen. Immerhin ist es ein historischer Roman, da sollten auch Details stimmen oder wenigstens historisch plausibel sein - was übrigens auch für die Aspekte der "Science Fiction in der Vergangenheit", dem "Quasi-Steampunk", "Clockworkpunk", "Sailpunk" oder wie auch immer, gilt. Es macht mir einfach Spaß, mir auszumalen, was es damals gegeben haben könnte, was machbar gewesen wäre. Einfach, wie im jüngsten "Die Drei Musketiere"-Film, irgendwelche Luftschiffe in die Handlung einzubauen, wäre mir zu wenig gewesen. "Piraten-Fantasy" á la "Fluch der Karibik" ist amüsant, aber nicht das, was ich beabsichtige.
Trotzdem hat Andreas Eschbah natürlich recht, wenn er meint:
Gute Recherche ist ein Qualitätskriterium für einen Journalisten, aber nicht für einen Schriftsteller. Bei einem Roman die Recherche zu loben ist ungefähr so, als lobe man die Rechtschreibung. Beim Schreiben eines Romans ist Recherche einfach eine mehr oder weniger lästige Notwendigkeit
Eschbach hat auch damit recht, dass es wichtiger ist, die Details am RANDE zu recherchieren, als dass das zentrale Thema Realitätsbezug hätte. Das zentrale Thema bei mir ist die Suche nach einem verschollenen "Superpiraten" samt "Superschiff" - das ist sozusagen Vorgabe. Hätte es diesen "Herrn der Meere" wirklich gegeben, wäre die Geschichte des späten 17. Jahrhunderts wohl völlig anders verlaufen. Auch bei der Suche selbst ließe ich meine Phantasie wild vor sich hin toben - es ist kein Sachbuch, und auch keine "kontrafaktische Geschichtsschreibung", es ist ein Abenteuerschmöker vor historischem Hintergrund. Eschbachs Beispiel: wenn in Irland ein Mord passiert, wie heißt die Polizeieinheit, die sich damit befasst? Welche Dienstgrade gibt es da? In meinem Fall: wenn ein Segelschiff in einen Hurrikan gerät, was wird die Besatzung tun? Da sollten auch die Fachbegriffe stimmen.

Wie Eschbach bringt mir die Recherche wirklich Spaß - von "lästiger Notwendigkeit" kann keine Rede sein. Es gibt noch eine Gemeinsamkeit. Er antwortete auf die Frage, woher er all die Informationen in seinem mit Wissen gespickten Roman "Das Jesus-Video" her hätte:
Württembergische Landesbibliothek. Stadtbibliothek Stuttgart. Internet. Punkt. 

Außer, dass ich natürlich die entsprechenden Hamburger Bibliotheken aufsuchte, ist es bei mir genau so.

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