Sonntag, 21. März 2010

Kaffespezialitäten, die ich nicht brauche

(Man beachte das fehlende zweite "e"!)
Ich gebe es offen zu: ich gehöre zu jenen schwer Koffeinabhängigen, die morgens erst nach dem ersten Becher Kaffee ansprechbar sind. Fallweise auch schwarzer Tee, womit ich richtig zubereiteten Tee und nicht das in Deutschland (mit Ausnahme Ostfrieslands) üblicherweise servierte Tee-Erinnerungswasser meine.

Obwohl ich Coffeeholic bin, gibt es einige Kaffespezialitäten, die ich nach Möglichkeit weiträumig umgehe - um nicht in Gefahr zu geraten, jenen, die mir diese Kaffeebohnenmisshandlungen zumuten, ihre Plörre ganz spontan ins Gesicht zu kippen.

Das wären zum Beispiel:
Latte macchiato castrato
Kaffee Latte, koffeinfrei, mit fettarmer- und laktosefreier Milch und Süßstoff. "In"-Getränk bei verschämten Hedonisten, die insgeheim gerne Asketen wären, was allerdings "out" wäre.

Mahnkaffe
Kaffe, der mich offensichtlich mahnen soll, dass auch ich eines Tages alt und schwach sein werde.

Automatenkaffe
Pad-Maschinen vom Billigheimer, mit ebenso billigen (aber an sich viel zu teuren) Pads erlauben es nun auch daheim oder im Büro das unvergleichliche Aroma einer echten Kaffeautomaten-Plörre zu genießen. Stilecht im Pappbecher servieren!

Instant-Ekel-Kaffe
Naturgemäß ist löslicher Kaffee eine Notlösung - die aber, die richtige Sorte vorausgesetzt, durchaus passabel schmecken kann. Leider gibt es Zeitgenossen, die selbst zum Instant-Kaffeekochen zu dämlich sind. Merke: mit sprudelnd kochendem Wasser wird das Zeugs bitter, mit lauwarmem Wasser reicht es nicht mal zum Kaffe, sondern bestenfalls zum Ka ... .

Mikroaroma-Kaffe
Erkalteter Kaffee, der in der Mikrowelle aufgewärmt wurde und dadurch das typische Mikroaroma erhielt. Dieser Kaffe wird allerdings vom Marathon-Kaffe locker übertroffen.

Marathon-Kaffe
Stand mindestens für die Dauer, die ein recht guter, aber nicht zur Weltspitze gehörender Langstreckenläufer für die 42 Kilometer braucht, also etwa drei Stunden, auf der Warmhalteplatte. Erinnert geschmacklich an vergossenen Schweiß, verursacht zwar keine wunden Füße oder wunde Oberschenkelinnenseiten, dafür aber wunde Magenschleimhäute.

Bodensehkaffe
(Fälschlich "Bodenseekaffe" genannt - aber so ekelhaft ist das Wasser im Bodensee gar nicht.) Die in deutschen Kantinen, Autobahnraststätten und Fernzügen übliche Form der Kaffezubereitung: so dünn, dass der Boden der Tasse deutlich zu sehen ist. Kann rein optisch leicht mit Tee verwechselt werden - es sei denn, der "Tee" ist das nicht nur in deutschen Kantinen, Autobahnraststätten und Fernzügen übliche Tee-Erinnerungswasser, das sich farblich nur geringfügig von Leitungswasser aus einer korrodierten Leitung abhebt. (Meistens auch geschmacklich.)

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